Kultur & Kreativität Regionales

Schee wars „Bei Maria“ in der Bergstraße

Gasthaus zur Bergstrasse Heidelberg

Das „Gasthaus zur Bergstraße“ oder besser „Bei Maria“ ist ein Kapitel in der Kneipengeschichte Heidelbergs, welches völlig an mir vorbei ging. Ich habe das erste Mal davon gehört, als jemand aus der Heidelberger Fotogruppe „Die Schattenfänger“ das ehemalige Gasthaus angesprochen hat und davon erzählte, dass man in dem Gebäude ausstellen könne. Der Spruch im Titel stammt also nicht von mir.

Recherchiert man im Internet nach dem Gasthaus, findet man nicht wirklich viel. Aber fast jeder waschechte Heidelberger kennt das „Gasthaus zur Bergstraße“, oder besser „Bei Maria“ und weiß etwas darüber zu erzählen.

Liedermacher Götz Widmann hat am 11.02.2020 ein Video zu Maria veröffentlicht:

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Maria Pellegrinon betrieb das Gasthaus in der Bergstraße 11 („do wo der Philosopheweg los geht“) von 1970 bis zum Februar 2011. Es war bekannt für sein rustikales Ambiente, die günstigen Speisen und Getränke. Maria hat eine soziale Ader und immer ein offenes Ohr für ihre Gäste. Das Publikum war sehr gemischt. Es gab quasi keine sozialen Grenzen.

Hier spielte der Professor auch schon einmal Schach gegen den Obdachlosen.  Oder die letzten Stücke einer Pizza gingen an den Nebentisch, weil man nicht mehr konnte. Häufig waren Jugendliche da, die sich hier günstig für die Neckarwiese aufwärmten, oder sich Pommes holten. Studenten waren aus Neugierde, zum Philosophieren, oder zu „Studienzwecken“ da. Die Herrentoilette wurde oft von den Damen mitbenutzt – hygiene, oder geruchsbedingt. Für Stammgäste gab es den selbstgebrannten Schnaps aus Italien, für umme,…

Viele Geschichten gibt es über Maria und ihr Gasthaus. Ich möchte diese hier gerne sammeln und freue mich, wenn hier ehemalige Gäste Ihre Erlebnisse und Erinnerungen über die Bergstraße 11 in Heidelberg berichten.

Dazu kannst Du die Kommentarfunktion unterhalb dieses Artikels verwenden, oder auf Deinem eigenen Blog hierher verlinken und einen Trackback senden. Alternativ kannst Du mir auch eine E-Mail (an valentin @ chillr.de) schreiben.

Wenn Du jemanden kennst, der öfter dort war, würde ich mich freuen, wenn Du ihm von diesem Artikel und meinem Wunsch erzählst.

Quellen zum Gasthaus „Bei Maria“

Autor

Ich bin Heidelberger, bin in den Bereichen IT und Klimaschutz zu Hause, fotografiere und meine Berufung liegt im Verstehen von Konflikten (Mediation). Ich schreibe auf meinen Weblog über Dinge, die mich bewegen und die Region um Heidelberg.

12 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen

  1. Valentin sagt:

    Das Gasthaus zur Bergstraße ist seit Februar 2011 geschlossen, ich berichtete. Maria kann das Gasthaus aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter führen. Doch was passiert mit dem Gebäude?

    So wie es derzeit aussieht, ist das Gebäude verkauft worden. Der jetzige Besitzer wird das Haus kernsanieren. Danach wird es wahrscheinlich ein gewinnbringendes Wohnhaus, wie viele andere in Neuenheim.

    Drei findige Kulturschaffende aus Heidelberg (Patrick, Till und Hans Christian) haben mit dem Besitzer gesprochen und das Haus von August bis Ende Oktober gemietet. Seit August betreiben sie in dem Gebäude einen Kunstverein mit dem Titel „Maria Magdalena“. Viel Arbeit haben die drei hineingesteckt, um das Haus als große Galerie und Plattform für Künstler nutzbar zu machen.

    Vielleicht ist es auch möglich, dass sie das Haus bis Ende November nutzen können. Das wäre schön, denn die Plattform für Kreative wird sowohl von Besuchern als auch von Künstlern gut genutzt und für sehr gut befunden.

    Einer der ersten Künstler, die dort ausstellen ist mit „Guerillia Art“ der 25 jährige mexikanische Künstler Yescka. Im Ersten Stock sind im Moment die Werke der Mut zur Wut Plakataktion ausgestellt.
    Letzte Woche war dort für drei Tage eine Ausstellung der Künstlergruppe „Art van Demon“ zu sehen. Im zweiten Stock stellen Fotografen der Heidelberger Fotogruppe „Die Schattenfänger“ aus.

    Fotos

    Weiterlesen

    Artikel der RNZ zu Maria 2.0Artikel der RNZ zur Vernissage der 12 Künstlerinnen von „Art van Demon“

  2. Valentin sagt:

    „Maria Magdalena“ heißt der Kunstverein, der noch bis Ende Oktober das Haus der Bergstraße 11 gemietet hat. Drei Kulturschaffende Heidelbergs haben das realisiert und bieten Künstlern eine große Ausstellungsfläche. Bis das Haus kernsaniert wird, ist es für Künstler nutz- und gestaltbar. Wie es dazu kam kannst Du in meinen Artikeln „Kunst statt Pommes und Alk“ und „Schee wars ‚Bei Maria‘ in der Bergstraße“ nachlesen.

    In der gesamten Wohnung im zweiten Stock der Bergstraße 11 werden seit Anfang September Fotografien ausgestellt. In jedem Raum stellen ein bis zwei Fotografen der Heidelberger Fotogruppe „Die Schattenfänger“ aus. „Die Schattenfänger“ ist eine offene und künstlerisch orientierte Fotogruppe, die bereits seit zwölf Jahren die künstlerisch-kulturelle Szene der Region bereichert.

    Die ausgestellten Fotoarbeiten sind von Bettina H., Heike Quosdorf, Axel Wolfinger, Fabian Klimmeck, Heiko H., Johannes Kornfeld, Ralph U. und Valentin Bachem. Thematisch bieten die acht Fotografen ein breites Spektrum, zum Beispiel Macro-, Fashion-, Portrait-, Akt-, Industrie-, künstlerische-, inszenierte-, Reise-, und Eventfotografie.

    Am 16. September fand die offizielle Eröffnung in den Ausstellungsräumen der Bergstraße 11 statt. Die Vernissage, welche von der Heidelberger Jazz Band „So what“ musikalisch und live begleitet wurde, fand großes Interesse bei den Besuchern. Etwa 60-80 Personen fanden den Weg in den zweiten Stock des Gebäudes und ließen sich von unseren Bildern und der passenden Jazzmusik begeistern.

    Herzlich danken möchte ich der Band, denn sie hat für uns ohne Gage gespielt. Außerdem danke ich dem Kunstverein, dass die Verantwortlichen uns so unkompliziert ermöglicht haben in ihren Räumen auszustellen. Zu guter letzt gilt mein Dank allen Helfern, allen die anderen Menschen von dieser Ausstellung erzählen und der Brauerei zum Klosterhof Heidelberg, die uns zwei Kästen Bier für die Vernissage spendiert hat.

    Folgend die Pressemitteilung der Schattenfänger:

    Pressemitteilung der Fotogruppe zur Vernissage

    Fotoausstellung – Die Schattenfänger „Level 2“
    Fotokunst trifft Jazzmusik

    Unter dem Motto „Fotokunst meets Music“ fand am Freitag den 16.09. unter regem Zuspruch der Öffentlichkeit die Vernissage der Ausstellung der Heidelberger Fotogruppe „Die Schattenfänger“ im Kunstverein „Maria Magdalena“ statt.

    In den Räumen im Dachgeschoß der ehemaligen Kneipe „bei Maria“ konnten die zahlreichen Besucher künstlerisch anspruchsvolle fotografische Werke von acht Mitgliedern der „Schattenfänger“ aus so unterschiedlichen Bereichen wie Architektur-, Reportage- und Aktfotografie bewundern.

    Den entsprechenden musikalischen Rahmen steuerte die durch regelmäßige Auftritte in der Altstadt bekannte Heidelberg Jazzband „So What“ bei.

    Die Ausstellung ist noch bis Ende Oktober zu sehen während der Öffnungszeiten des Kunstvereins „Maria Magdalena“ in der Bergstraße 11, Mittwoch bis Sonntag von 18 bis 22h.

    Weiterführende Links

    Fotos der VernissageFotogruppe „Die Schattenfänger„Jazz Band „So what„Facebookseite des Kunstvereins „Maria Magdalena“Kontakt und Information

    Valentin Bachem
    E-Mail: vbachem @ gmx.de
    Mobil: 0179 – 9985324

    Pressespiegel

    “Schattenfänger” stellen aus – Rheinneckarblog.deFotoausstellung – Die Schattenfänger „Level 2“ – Die Stadtredaktion„Kunst statt Pommes und Alk“ – chillr.de

  3. Thorsten sagt:

    Es ist nicht schade um das Pennernest. Jede Krokodilsträne ist überflüssig, am allerwenigsten von Pseudos.
    Dort wurdest Du beklaut, beleidigt, von Geisteskranken angemacht. Das Klo war verschissen, verkrachte Pseudo-Intellektuelle spielten sich auf, was sie für angebliche philosophische Weisheiten hatten (ich sage nur M.G., die Insider werden schon wissen, wer damit gemeint ist), Leute wurden zusammengeschlagen, es wurde hemmungslos gesoffen und gedealt.
    Die angeblich „soziale“ Ader von Maria war nix anderes als ihr Geschäftsmodell.
    Ich ging da (leider) ca. 25 Jahre hin, als ich beschloss, da nie mehr hin zu gehen, war das eine der gescheitesten Entscheidungen meines Lebens.
    Das einzig gute war die Pizza und das billige Bier, aber sonst – Lauter Hirnis, die besser in der Voss-Straße auf Meyer-Gross aufgehoben sind.

  4. Robert sagt:

    Während meines Studium in HD hatten wir –wie so mancher- eine mehr oder minder intensive „Maria-Phase“. Es muss so 1990/91 gewesen sein. Irgendjemand hatte den Tipp gekommen und irgendjemand war dann auch schon mal da gewesen.

    ..Und wir dann auch. So 1 – 2 Semester lang, 1-2 mal die Woche. Sinn der Sache für uns war der billige Rausch. …und ein wenig die „freak-show“.
    Wenn man –weil nix anders frei war- mal bei den „Semi-Pennern“, meist rechts von der Eingangstür, zu sitzen kam, war auch das lustig. Meist waren wir aber unter uns an einem Tisch.
    Lustig war immer, wenn „neue“ Leute , z.B. einmal die neue Freundin eines Kommilitonen hergebracht wurden. Das Mädel –nennen wir die „Dani“- war, sagen wir mal, etwas „irritiert“.

    Ein anderes mal habe ich einer in der Stadt zeitweise lebenden Bekannten die Kneipe für ihren Heimatbesuch empfohlen……..auch hier war die Rückmeldung, naja „gemischt“.

    Die Abende waren meist intensiv. Wir wussten was wir wollten. Nicht nur einmal musste jemand unter den Tisch……rückwärtsessen (ich zum Glück nie).

    Für uns war Schluss mit „Maria“ als sie und ihre „Stammkundschaft“ uns irgendwann mit Namen kannten und wir irgendwie zum Inventar gehörten. So haben wir uns z.T. selbst im Flur hinter der Theke das Bierchen geholt.

    Billiges Bier gab es um diese Zeit dann auch im „Marstallhof“……In den Folgejahren bis zum meinem Weggang aus HD 1996 waren wir dann nur noch sehr selten da.

    Fazit: ein wenig hat Thorsten schon recht. Wir fanden es billig und witzig. Beklaut oder angemacht wurden wir nie. Aber nach gut einem Jahr hatten wir genug von der „Atmosphäre“

  5. Peewit sagt:

    Imbsweiler, ein Autor von Heidelberg-Krimis, hat die Kneipe in mehreren seiner Roman als „Der englische Reiter“ verewigt. Dort kommt die Kneipe besser weg als in den bisherigen Kommentaren.
    In der Zeit der „Studentenbewegung“ soll das mal ne Szene-Kneipe gewesen sein, war auch danach noch lange angesagt. Ich hab mich mal mitreinschleppen lassen, es war mir zu voll, nich mein Ding. Aber Stimmung, hallo! von „Obdachlosen“ keine Spur und den „Hirnis“ sieht man’s ja nicht an. Die Fülle erinnert mich an das alte „Krokodil“ in der Weststadt, wo man in Dreier-Reihen an der Theke stand, wär auch nen Artikel wert.

  6. Valentin sagt:

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    Inhalt von http://www.youtube-nocookie.com immer anzeigen

    „Maria Magdalena Heidelberg“ direkt öffnen

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    Eine gut gemachte Dokumentation über den Kunstverein Maria Magdalena, der im Jahr 2011 seinen Sitz in der Bergstraße 11 in Heidelberg hatte.

    Schade nur, dass die Ausstellung des Fotoclubs „Die Schattenfänger“ im Video nicht gezeigt wird.

    Ich berichtete über Maria Magdalena:

    Schee wars “Bei Maria” in der BergstraßeKunst statt Pommes und AlkFotokunst trifft Jazzmusik bei Maria Magdalena “Level 2″

  7. Stefan sagt:

    Hat mich gefreut, den Artikel zu lesen. Erinnerungen. Als Sudi vorallem weils gutes Bier fuer den halben Preis gab, und die Kneipe unglaublich original war. „Bei Maria“, „Gasthaus zur Bergstrasse“ Neuenheim/Heidelberg. Schade dass das zugemacht hat, ich war da 1992-94. Da hat man Sachen erlebt, und die alten Trinker oder buergerlichen Alkoholiker hatten eine Menge Spass, den Studenten Ihre Geschichten zu erzaehlen. Da war der Bergsteiger, der seine Karriere beendete, als er vom K2 fiel, und sich saemtliche Knochen brach (Bild vom K2 hinter ihm an der Wand), die italienische Wirtin Maria mit Lederguertel an beiden Unterarmen (gegen Krampf vom Glaeser tragen) mit immer etwas unpolierten Glaesern, ein ehemaliger Rowdie von den Rolling Stones, der wirklich wir Ron Woods aussah, einmal (fr)ass ein Mann Spagetti Bolognese mit den Haenden direkt neben mir und meiner Freundin, dann zeigten sich die ca. 70-Jaehrigen Tischnachbarn Ihre Narben an den Beinen (Hosenbein hoch, Bein auf den Tisch), in einer anderen Ecke gaben sich ein 80-jaehriges Paerchen einen ordentlichen Zungenkuss (mit oder ohne Gebiss, weiss ich nicht mehr), die Wirtschaft hatte beruechtigte Pizzen, wo man einen Preis bekam, wenn man „die Grosse“ verzehrt hat, der Koch sah aus wie Stephen King. Ab und zu spazierte mal ein Kakerlake vorbei, und die jungen Studentinnen kreischten. Also sowas Interessantes an Kneipenkultur hab ich seither nicht mehr erlebt. Wuerde ich gern mal wieder hin, zu „Maria’s“….

  8. Valentin sagt:

    Das Gebäude, in dem Maria ihre Kneipe hatte und zuletzt Kunst ausgestellt wurde, ist inzwischen wurde komplett saniert, gedämmt und zu Wohnraum ausgebaut. Vor dem Umbau konnte ich mit meiner Fotogruppe dort ausstellen.

    Anstelle der Garage findest Du hier ein platzsparendes und recht eigentümlich wirkendes architektonisches Gebäude. „Soll sich in das Stadtbild einfügen“, ist meiner Meinung nach anders. Aber mache Dir bitte selbst ein Bild:

    Zum Vergleich das Original aus dem Jahr 2011 einmal davon abgesehen, dass die Garage auch kein besonderes Schmuckstück war:

    Gasthaus zur Bergstrasse Heidelberg

  9. Johan Houben aus der Niederlande sagt:

    Hallo: Ist einer der irgent etwas erzählen kann wo die Frau Maria gezogen ist??? Bitte sendet mich ein mail. Danke im voraus. Johan

  10. Sven sagt:

    Genau wie einer der vorherigen Schreiber war auch ich von 92 bis 94 in HD (Stefan, kennen wir uns?) In der Zeit war ich ca. 10 mal bei Maria zu Gast, also kein echter Stammgast, aber Wiederholungstäter. Meistens haben wir dort Skat gespielt, manchmal auch nur Schnitzel mit Pommes genossen. Ich erinnere mich v.a. an den beißenden Geruch, der einen beim Eintreten empfing und mir jedes Mal die Tränen in die Augen trieb. Je näher man den Vorhängen kam, desto extremer wurde es. Apropos Vorhänge … die Hälfte war mit alten Schnürsenkeln an die Vorhangstange angebunden. Irgendwann einmal war mir das Publikum dann doch etwas zu strange … danach wars das dann. Eines steht fest: Eine Kneipe wie „bei Maria“ gab es in HD keine Zweite, und auch an meinen späteren Stationen kann ich mich an nichts Vergleichbares erinnern.

  11. Kallewirsch sagt:

    Wenn ich nur irgendwo das Rezept für die Pizza Speciale herbekommen könnte. (Den Boden bzw Teig)
    Ich war Gast bei Maria ab 1972 (Da war ich 13!).
    Eigentlich war ich ab 1975-1987 jeden Freitag dort zum Mittagessen.
    Unter der Woche auch sporadisch abends, weil da wurde es ja erst interessant. Maria hat sich auch mal den Liebeskummer angehört wenn es nicht so voll war. Aber den Kummer hatte Sie ja auch! Wie hieß Ihr Lover doch gleich, der ab und an mal gekellnert hatte? :)
    Die Geschichten die ich dort erlebt habe, würden ein ganzes Buch füllen!
    RIP

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