Letztes Jahr bin ich Namenspate eines jungen Wanderfalkens geworden. Jetta und Perkeo haben 2010 vier gesunde Wanderfalken in die Welt gesetzt und groß gezogen (Ralf, Tom, Reinhard und Valentin). Von diesen habe ich seit ihrem Ausflug aus dem Nistkasten nichts mehr gehört. Aber das ist sicher gut so, denn meistens hört man nur von Wanderfalken, wenn sie irgendwo verletzt, orientierungslos oder tot aufgefunden werden. Im Flug lässt sich der Ring zur Identifizierung nicht lesen.
Fotogalerie: Beringung der Jungfalken 2010 mit den Namenspaten >
Die Eltern habe ich in diesem Jahr schon oft auf dem Kreuz der Heiliggeistkirche oder am Eingang des Nistkastens sitzen sehen. Letztes Jahr haben die beiden Ende März angefangen zu brüten. Dies war schon relativ spät für ein Wanderfalkenpaar. In diesem Jahr habe ich mir schon Gedanken gemacht und mich gefragt, ob sie überhaupt brüten werden. Doch das haben sie: am 11. März wurde das erste Ei gelegt. Am 19. März legte Jetta das vierte und letzte Ei. Seit dem werden diese fleißig von dem Wanderfalkenpärchen bebrütet. Herr Gäng der Leiter des Projektes berichtet fleißig über die Geschehnisse rund um den Nistkasten, in seinem Wanderfalkenblog. Er rechnet frühestens am Sonntag, den 17. April, mit einem Schlüpfen der Jungfalken. Letztes Jahr sind sie ab dem 20. April geschlüpft.
Die Videotechnik im Nistkasten und am Sterbeglöckchen der Heiliggeistkirche sind schon seit Ende 2010 ausgerichtet und angebracht worden. Der Monitor mit der Liveübertragung der Kamerabilder im Rathausfoyer steht seit Mitte Januar. Der neue Flachbildschirm im Rathausfoyer ist durch eine Spende der Familie M. ermöglicht worden. _Ein Jungfalke wird also auf jeden Fall Susanne heißen. Wer sich einen weiteren Namen sichern möchte, ist mit einer Spende ab 400 Euro dabei. Finden sich keine Spender, werden die Falken nach Personen benannt, die sich für das Wanderfalkenprojekt verdient gemacht haben.
Livestream vom Nistkasten im Turmhelm der Heiliggeistkirche Heidelberg. Bitte warten, beim Aufruf der Seite dauert es 40 bis 50 Sekunden, bis das Bild erscheint.
Wanderfalken und der Hintergrund in Heidelberg
Der Wanderfalke war vom Aussterben bedroht und noch heute gilt der Bestand als „stark gefährdet“. Dies hatte mehrere Ursachen, etwa Umweltgifte, Vertreibung aus den Felsenhorsten durch den Klettersport und die Verfolgung durch Taubenzüchter. Die „Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz“ bemüht sich seit 1965 um den Schutz und die natürliche Wiederansiedlung des Wanderfalken. Vor diesem Projekt hat der Wanderfalke letztmals 1953 am Pulverturm des Schlosses gebrütet. Mit Genehmigung der evangelischen Stiftung Pflege Schönau und der Pfarrgemeinde Heiliggeistkirche wurde im Jahr 1999 von Schülern und Lehrern der Geschwister-Scholl-Schule ein Nistkasten in 56 m Höhe im Turmhelm der Heiliggeistkirche eingerichtet. Seit dem Jahr 2000 brüten in diesem Nistkasten Wanderfalken. Seit 2007 wird das Projekt unter Federführung des NABU Heidelberg AK Greifvögel organisiert.
Namen des Wanderfalkennachwuchses im Turmhelm der Heiliggeistkirche
2000: JANA und RON,
2001: DONNA, REINI, LIESE, LOTTE,
2002: SOPHIE, HANS, EURO, RUPRECHT,
2003: CAROLINA, LEO, SASCHA, ADRIAN,
2004: BEATE, MONIKA, ECKART, HANS-WOLF,
2005: ELSBETH, TOBIAS, REINHARD,
2006: keine Brut!
2007: HEIKE, MARION, GRIGOR, KARLFRIED,
2008: GERD, JÜRGEN,
2009: HAZECHA, MORATA,
2010: RALF, REINHARD,TOM, VALENTIN
Daten zum Nistkasten
1,50 m lang, 1 m breit, 2 m hoch
Boden: 0,15 m tief Kies und Sand
Webcam 1 innen, Richtung Eingang
Webcam 2 innen
Webcam 3 außen, Sterbeglöcken Richtung Eingang
Quelle: H. M. Gäng
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NABU Heidelberg
Stichwort „Wanderfalken“
Kontonummer: 616412758
Bankleitzahl: 66010075
Postbank Karlsruhe
NABU Heidelberg, AG Greifvögel
AG Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg
Projekt: Natürliche Wiederansiedlung wild lebender Wanderfalken in Heidelberg
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