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Am Samstag (10. Juni) habe ich eine sehr spontane Kurzreise nach München gemacht. Der Gedanke kam mir am Donnerstagabend in den Sinn. Auch nach dem Blick auf den Kalender sprach nichts dagegen. In der Zwischenzeit verwarf ich den Gedanken wieder und flachste nur mit einem Kollegen am Freitag darüber.
Beweggründe
Meine Idee war eine kleine Stadttour durch München zu machen und dabei das eine oder andere Café zu besuchen, das den Mehrweg-Kaffeebecher von Recup vor etwa einem Monat eingeführt hat.
Das Startup Recup hat das Pfandbechersystem in Rosenheim ein halbes Jahr getestet, weiter ausgebaut, verbesserte Becher entwickelt und ist nun mit einem neuen Design in München in rund 50 Cafés und Bäckereien an den Start gegangen.
Bloggerin Livia hat die beiden Gründer von Recup schon befragt. Dabei geht es unter anderem auch das Material des Bechers und um die Problematik des Deckels, für den es momentan noch keine Lösung gibt.
Mein Plan für die München-Becher-Tour war mir anzuschauen, wie sich das Pfandbechersystem nach so kurzer Zeit schon entwickelt hat und vor Ort genau aussieht. Außerdem wollte ich Erfahrungen sammeln, was bei einer eventuellen Einführung im Rhein-Neckar-Raum optimiert und auf was geachtet werden kann. RTL-Extra hat einen Blick auf Einführung der Becher in München geworfen.
Hinfahrt mit dem Bus
Samstagmorgen um 00:30 Uhr habe ich mir den Wecker auf 02:30 Uhr gestellt mit der Idee, mich um diese Uhrzeit je nach Verfassung zu entscheiden, ob ich das nun mache oder doch nicht. Um 02:35 Uhr habe ich dann spontan entschieden jetzt zu duschen, das Busticket zu buchen, die sieben Sachen zu packen und zum Hauptbahnhof zu radeln.
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03:35 Uhr ging die Fahrt mit dem Fernbus los. Schlafen war hier nicht wirklich angesagt. Ich konnte trotz eines vollen Buses einen Zweier-Platz ergattern und wenigstens ein bisschen dösen. Das Internet im Flixbus war nach lächerlichen 150 MB Datenvolumen schnell leer gesaugt und eine Mediathek gab es hier auch nicht. Somit blieb im dunklen Bus nicht viel Alternativbeschäftigung. Nach rund viereinhalb Stunden Fahrt über die Stationen Karlsruhe, Stuttgart, Ulm und Augsburg kamen wir um 08:00 Uhr in München an.
Weg zur Cafétour durch München
Ich startete meinen Rundgang am Zentralen Omnibus Bahnhof in München. Insgesamt schaffte ich an dem Tag 12 Pfandbecher-Cafés. Diese stelle ich im Folgenden kurz vor.
Ich hatte mir vorab die Karte der Cafés angeschaut, daher war mir klar, dass ich erst ins Zentrum muss, bis ich auf das erste Café mit Mehrwegbecher stoße. Da ich noch ziemlich früh dran war, beschloss ich die Strecke zu gehen und mir München anzusehen. In einem Online Fotoalbum findest Du alle Fotos, die ich an dem Tag gemacht habe. Hier jeweils nur eine Auswahl.
Da das ein ganz schöner Fußmarsch war und das erste potentielle Café erst um 10 Uhr öffnete, genoss ich ein kleines Frühstück und den ersten doppelten Espresso im Eatly, in der Blumenstraße 6. Hier gibt es noch keine Mehrwegbecher. Aber dem Chef gefiel den Spruch, der ihm von meinem T-Shirt entgegen sprang: „Mehr to stay, weniger to-go“.
Frisch gestärkt machte ich mich auf zur ersten Station des Tages. Folgend die Karte der Stationen meines Rundgangs und der Fußweg:
Die Stationen meiner Tour
01. Café Exponat
Das Café Exponat öffnete gerade, als ich dort ankam. Es ist Teil der Eingangshalle und des Museumshops im jüdischen Museum am Sankt-Jakobs-Platz 16. Das Café belegt etwa ein Drittel der Halle mit einer Bar, ein paar Tischen und Stühlen außen und innen. Zu den Kaffee- und Tee-Produkten gibt es belegte Brötchen, Croissants und Kuchen.
Ich orderte einen Kaffee zum Mitnehmen und kam mit dem Personal ins Gespräch. Es liefe schon ganz gut mit den Pfand-Kaffeebechern. Insbesondere Mitarbeiter*innen der Museen kämen oft vorbei und schätzen das Angebot, keinen Abfall zu erzeugen.
Mit meinem frisch gefüllten Kaffeebecher ging es für mich weiter. Kurz nachdem ich am Münchner Marionettentheater vorbei kam, legte ich bei einer Bäckerei einen Zwischenstopp ein. Beim Kauf einer Brezel stellte ich natürlich demonstrativ den Becher auf der Theke ab. Das führte das Gespräch mit der Bäckereifachverkäuferin mittleren Alters schnell auf die Themen Abfallberge und dem Becherkonzept in München.
02. Aroma Kaffeebar
Die Aroma Kaffeebar in der Pestalozzistraße 24 ist zweigeteilt. Die eine Seite ist ein Laden und einer Bäckerei ähnlich. Es gibt allerlei Mitbringsel, Geschenkideen und Zeug zu kaufen. Weiterhin gibt es auf dieser Seite des Ladens die Speisen und Snacks. Hätte ich nicht schon gefrühstückt, wäre hier der ideale Ort für eine Stärkung gewesen. Die andere Seite des Cafés ist ein Drittel so groß und widmet sich der Ausgabe von Getränken.
Die Mehrwegbecher sind in beiden Teilen präsent, indem jeweils einige kleine und große Mehrwegbecher an Fäden von der Decke hängen. Was hier allerdings noch fehlt ist die aktive Bewerbung des Mehrwegbecherkonzepts. Möglicherweise passiert das, wenn die Pappbecher alle verkauft sind. Denn die Käufer*innen vor mir gingen alle mit Pappbecher aus dem Haus. Da ich erst einmal genug von Kaffee hatte bestellte ich mir ein Wasser in einem großen München-Becher. Meinen kleinen Becher, den ich vom Café Exponat mitgebracht hatte, löste ich gegen den Pfandbetrag von einem Euro ein. Da das Café sehr voll war und ziemlich viele Kunden Schlange standen, vermied ich einen ausführlichen Plausch mit dem Personal.
03. Götterspeise
Es ging mit meinem großen Becher weiter in die Jahnstraße 30. Dort befindet sich am Eck das Götterspeise. Auch dieser Laden ist mit Chocolaterie und Café zweigeteilt. Der eine Teil ist ein Süßwarenladen mit verschiedenen und gut sortierten Schokoladen, Süßigkeiten und Tee. Der andere Teil besteht aus einem Café mit Außenbestuhlung.
Hier gab es für mich neben einem doppelten Espresso to-stay einen hausgemachten Eistee mit Eiswürfeln in meinen Becher zum Mitnehmen. Das Getränk im Mehrwegbecher ist in der Regel 20 Cent günstiger, so auch hier. Den Pfandpreis haben die Mädels zwar vergessen, aber nachdem ich sie freundlich darauf hingewiesen hatte, gab es für mich noch einen Schluck gratis Eistee in den Becher. Sehr freundlich.
04. Pâtisserie | Café Dukatz
Mit reichlich Eistee bewaffnet besuchte ich die Pâtisserie Dukatz, in der Klenzestraße 69. Das ist ein nettes Café, in dem es französisches Gebäck aus eigener Backstube gibt. Die salzigen und süßen Leckereien werden tatsächlich hier im Hinterhof gebacken. Ein weiteres Café Dukatz gibt es in der St. Anna-Straße. Wenn ich richtig gesehen habe, sind hier auch gerade ein paar Stellen zu vergeben.
In der Pâtisserie gönnte ich mir ein hausgemachtes Brioche mit einem Espresso. Die Mehrwegbecher hätten sich hier schon gut etabliert und man verbrauche noch die Pappbecher im Bestand, erzählte mir die freundliche Verkäuferin lächelnd.
05. Café Pini
Im Café Pini, in der Klenzestraße 45 gibt es warme Küche und allerlei Getränke. Hier habe ich mir meinen großen Recup mit Apfelschorle füllen lassen und ein paar Eindrücke mit der Kamera eingefangen.
06. Nikos
Nach einer kurzen Pause auf dem Gärtnerplatz ging es weiter in den griechischen Laden Nikos in der Baaderstraße 35. Nikos ist so etwas wie ein Tante-Emma-Laden. Er hat Getränke, Weine, Obst, Gemüse und Spezialitäten von denen viele Bezug zu seiner Herkunft Griechenland haben. Außerdem gibt es eine Frischetheke mit Vorspeisen und einen griechischen Mittagstisch.
Ich kam mit Nikos bei einem Espresso ins Gespräch und er erzählte mir, wie er zu den Mehrwegbechern kam. Er findet die Idee grandios und war sofort überzeugt davon, als die junge Frau von Recup in den Laden kam um ihn für das Konzept zu gewinnen. Für Niko lohnen sich nur die kleinen cappuchinofarbenen Becher, da er hauptsächlich Kaffee darin verkaufe. Die Bauarbeiter, die hier immer ihren Kaffee holen, hatten anfangs Vorbehalte gegen die Becher, aber er habe halt keine Pappbecher mehr und daher klappe das auch gut mit den Pfandbechern.
07. Café gina nido
Das Café gina nido ist ein kleines und schönes italienisches Café in der Fraunhoferstraße 41. Hier gibt es neben den klassischen Kaffeegetränken auch frisch gepresste Säfte, täglich einen Mittagstisch und andere Leckereien. Ich gönnte mir in meinen großen Recup-Becher einen frischen gemischten Multi-Saft mit Ananas, Orange und weiteren Früchten. Hier hatte ich auch endlich die Möglichkeit mein Handy zu laden und das kostenlose WLAN zu nutzen, und das in guter Gesellschaft.
08. Trachtenvogl
Der Trachtenvogl in der Reichenbachstraße 47 ist ein Speiselokal. Da es hier hauptsächlich ums Essen geht war ich hier nur kurz. Das Lokal gibt auf Getränke im Mehrwegbecher zum Mitnehmen 30 Cent Rabatt:
09. Café Creme
Das Café Creme in der Reichenbachstraße 24 schräg gegenüber war heute geschlossen. Ich konnte nur ein Blick durch das Fenster ins Dunkle werfen und sah gestapelte Stühle.
10. Karnoll’s Back und Kaffeestandl
Das Karnoll’s Back und Kaffeestandl am Stand 6 und 11 des Viktualienmarkts war gerade dabei den Stand abzubauen und aufzuräumen als ich kam. Na gut, hierfür war ich auch ganz schön spät dran. Zu normalen Viktualienmarkt-Geschäftszeiten kannst Du hier Kaffee im Mehrwegbecher und Backwaren kaufen.
11. „Siggis“ Vegan and Fresh Food
Im „Siggis“ Vegan and Fresh Food in der Westenriederstraße 37 ist der Untertitel Programm. In diesem kleinen und sehr feinen Restaurant gibt es alles frisch und vegan. Das heißt tierische Erzeugnisse kommen hier nicht vor. Und ja: „Es gibt hier keine normale Milch“, denn die ist von der Kuh und damit eindeutig tierischen Ursprungs.
Das Siggis ist ein Schlaraffenland für Menschen, die sich so ernähren. Es gibt leckere und gesunde Gerichte und passende Getränke. Eine Dessert-Karte und passende Heißgetränke runden das Angebot ab. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Chefin auch Wert auf möglichst Ressourcen schonende Produkte legt. Es gibt energetisiertes Wasser in Glasflaschen und neu einen speziellen Algendrink Namens Helga, der besonders viel Vitamin B12 enthalten soll. So gibt es auch hier den München-Becher. Denn der passt zum nachhaltigen und ökologischen Konzept „wie Arsch auf Eimer“.
12. Bäckerei Ziegler
Meine finale München-Becher-Station war die Filiale der Bäckerei Ziegler am Isartorplatz 6. Hier habe ich mir Proviant für die Rückfahrt geholt und noch einen kleinen Recup-Becher mit dem letzten Münchner Kaffee für die Rückfahrt gesichert. Auch in diesem Laden werden die Becher erstaunlich gut angenommen, obwohl es sie erst seit etwa einer Woche dort gebe. Die Mitarbeiterin hält das für eine sehr gute Initiative gegen den Wegwerfwahn in unserer Gesellschaft.
Becherhandling
Ich habe in der Woche vor der Fahrt mit meinem Kollegen einen Test mit den neuen Bechern von Recup gemacht. Wir hatten kochend heißes Wasser bis zum Rand in die Becher gegeben. Danach haben wir festgestellt, dass wir die so befüllten Becher nicht länger als fünf Sekunden anfassen wollten.
Wahrscheinlich war der Versuch etwas unrealistisch, denn im Test mit normal heißem Kaffee konnte ich keine Probleme mit der Wärme feststellen. Bereits nach kurzer Zeit konnte ich den Becher mit mir herum tragen.
Die Rückfahrt
Vom Café waren es drei Stationen mit der S-Bahn bis zum Hauptbahnhof. Dort kaufte ich mir eine Flasche Mineralwasser und das Zugticket für den ICE. 16:29 Uhr ging die Rückfahrt nach Heidelberg los.
Mit der Eisenbahn bin ich mit dreieinhalb Stunden etwa eine Stunde schneller als mit dem Fernbus. Außerdem funktioniert der Internetzugang die gesamte Fahrt über und ist schnell. Die Fahrt war entspannt und kurzweilig. Der Zeit- und Komfortgewinn kosten etwa den doppelten Preis als im Fernbus.
Bechererlebnis im Zug
Als der Mitarbeiter des Bordbistros kam und Kaffee im Pappbecher verkaufte streckte ich ihm meinen Mehrwegbecher hin und fragte fordernd, ob er mir auch meinen Becher befülle. Er bejahte freundlich und füllte ihn mir, nachdem er seine Kaffees an die Kundschaft gebracht hatte. Am Ende zahlte ich 20 Cent weniger für den Kaffee als ich im Pappbecher gezahlt hätte. Im November 2016 war das noch wesentlich schwerer gewesen. Danke, Deutsche Bahn, für diese Entwicklung. Jetzt muss sich das nur noch herumsprechen.
Fazit und Anregungen
Genau vor einem Monat wurden die München-Becher auf dem Marienplatz vor dem Rathaus der Öffentlichkeit übergeben, zusammen mit einer geplanten Sauberkeitskampagne für München. Das erklärt auch, warum in vielen Läden die Pappbecher mit den Mehrwegbechern noch im Regal stehen. Ich schätze, es wird noch zwei bis drei Wochen dauern bis die Pappbecher alle ausgegeben sind und in den teilnehmenden Läden nur noch Mehrwegbecher stehen. Wenn bis dahin auch die folgenden Punkte beherzigt werden, könnte sich der München-Becher wirklich etablieren und ein Erfolgsmodell werden:
[Recup, Stadt, Umweltaktivisten] Mehr für die Idee und das Konzept trommeln
Wenn ich mich dafür nicht interessieren würde, wüsste ich wahrscheinlich bis heute nicht, dass es die Mehrwegbecher in München gibt. Ich weiß nicht, wie es den Münchnern damit geht, ob sie mehr mitbekommen (haben).
In Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Information ist noch viel Luft nach oben. Hier könnte es Plakatkampagnen geben, Radiospots, Infos in den sozialen Netzwerken, Aufkleber auf Mülleimern, Postkarten mit flotten Sprüchen in den Kneipen, Werbung auf Fahrzeugen der Müllabfuhr, Aufsteller und Fahnen vor den teilnehmenden Cafés. Recup könnte täglich auf ihrer Facebookseite und im Blog einen Laden vorstellen, der Recup-Partner ist und damit die Pioniere feiern, …
[Recup, Stadt, Fans, Umweltaktivisten] Mehr teilnehmende Stellen gewinnen
Die Zahl der teilnehmenden Partner muss sich noch deutlich erhöhen. Besonders effektiv wäre es, wenn die Stadt und Recup die Ketten und Backgeschäfte an wichtigen Stellen wie dem zentralen Busbahnhof und dem Hauptbahnhof dafür gewinnen könnten. So wären die Leute gleich wenn sie ankommen mit dem Mehrwegbecher „infiziert“. Auch die Mensen der Uni, der Stadtverwaltung, des Studierendenwerks und weiterer großer Organisationen und Firmen dafür zu gewinnen ist nicht verkehrt.
[Recup] Wichtige Städte und Regionen gewinnen
50 oder 100 Cafés in München und Berlin wirken aufgrund der Komplexität und Größe der Städte wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Und das obwohl das ein riesiger Aufwand für euch ist. Meine Sorge ist, dass das verpufft und Ihr euch übernehmt.
Ich würde auf kleinere und wichtige Städte beziehungsweise Regionen setzen, bei denen die Menschen schon weitgehend bereit für den Wechsel zum Mehrweg sind. Ich denke hier beispielsweise an Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis. Aber auch Freiburg lässt sich sicher relativ einfach übernehmen. 50-100 Cafés würden hier einen großen Einfluss nehmen und vor allem die Medienmaschinerie in Fahrt bringen. In diesen Regionen sind wichtige Firmen, Organisationen, Studierendenwerke, deren Kantinen und Mensen auf den Zug aufspringen könnten.
[Recup] App verbessern
Die Recup-App zeigt alle teilnehmenden Stellen und Cafés in denen der Recup-Becher abgegeben werden kann und in denen er ausgegeben wird. Hier hat bei mir das Routing zu dem gewünschten Café genau einmal funktioniert. Das war für mich 11 Mal zu wenig. In der App oder der Online-Karte wäre es sehr hilfreich, weitere Informationen zur Recup-Stelle zu bekommen.
Im Moment gibt es nur den Namen des Ladens, sowie Straße und Hausnummer. Ich wünsche mir hier die folgenden Angaben: Website, Telefonnummer, ein bis zwei Sätze, um was es sich bei dem Laden handelt. Das könnte zumindest Ortsfremden ermöglichen schnell einzuschätzen, ob sie dort hin möchten oder eben nicht. Mit obigen Angaben sehe ich auch schon, ob es sich für mich lohnt, die Website zu besuchen oder gleich den nächsten Pin auf der Karte anzutippen.
[Cafébesitzer*in] Schule und informiere Dein Personal
Wenn es Dein Laden ist und Du die Becher im Programm hast, ist es wichtig dass Du Deine Angestellten informierst und genau anweist, wie der Ablauf mit den Bechern ist. In der Hektik des laufenden Geschäfts (wenn der Laden voll ist und brummt), sind die folgenden Punkte eher schwierig zu erklären: Wie ist über den Becher zu informieren, dieser heraus zu geben und zurück zu nehmen? Wie ist das Pfand auszuzahlen und wie das Ganze im System zu buchen? In vielen der Läden haben das die Mitarbeiter*innen schon drauf. Es ist zwar noch neu und ungewohnt und es läuft. In manchen Läden erzeugte ich Irritationen und ein unsicheres Nachfragen bei der Chefin, allein mit der Rückgabe eines Pfandbechers.
[Personal] Sprich darüber!
Wenn Du möchtest, dass der Becher ein Erfolg wird und aktiv Abfall spart, dann ist es erforderlich, dass Du die Kundschaft informierst und auf sie mit dem Mehrwegbecher zugehst. Die Kundschaft weiß in der Regel nicht, dass Ihr Pfandbecher im Programm habt und dass sich die großen minzfarbenen Becher wunderbar mit Cocktails, Limo, Schorle, Eistee, Eiskaffee und Wasauchimmer füllen lassen. Die kleinen cremefarbenen eignen sich auch wunderbar als Eisbecher zum Mitnehmen.
[Jede*r] Sprich darüber, erzähle es anderen, blogge, instagramme, facebooke, twittere, snape, drucke Flyer, infiziere Cafébesitzerinnen, was auch immer, aber tue es
Du bist ein ganz normaler Mensch und Dir gefällt, was sich da mit den Bechern entwickelt? Dann nutze es und mache es in Deinem Freundeskreis bekannt. Vielleicht kannst Du andere dafür begeistern. Oder erzähle Cafébesitzerinnen und -besitzern von diesen Pfandbechern. Vielleicht kannst Du sie so dafür interessieren, dass sie das auch in ihrem Laden haben wollen.
Weitere Ideen?
Bestimmt hast Du noch weitere Ideen, wie das Konzept abgerundet und bekannter gemacht werden kann. Ich freue mich, wenn Du Deine Anregungen hier in die Kommentare schreibst:
Das ist ja mal eine interessante Idee. Leider habe ich davon noch nirgendwo anders etwas dazu gelesen. Sollte doch eigentlich auch mal in einer der diversen Fernsehshows als Thema dienen können.
Ja und wenn München sich für den fair-cup entscheiden würde, könnte man auch Eis, Joghurt, Götterspeise und andere Köstlichkeiten im Mehrwegbecher genießen. Beim fair-cup ist sogar der Deckel auf Mehrweg ausgelegt.
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