Der Sommertagszug ist ein Brauch, den es insbesondere in Heidelberg, im Kraichgau und der Kurpfalz (Rhein-Neckar-Kreis) gibt. Bei einem Sommertagszug ziehen Menschen gemeinsam durch die Straßen des Ortes. Wann und wo Sommertagszüge in der Region stattfinden, kannst Du unten in diesem Artikel nachsehen.
Der Zug besteht aus Menschen, die bunte Sommertags-Stecken tragen, Gruppen aus Kindern, Familien, Musikkapellen, Vereinen und geschmückte Wägen. Es wird gemeinsam durch die Straßen gegangen und singt dabei Lieder wie „Strih, Strah, Stroh der Sommerdag is doh“ und „Winter Ade!„.
Der Zug endet meistens auf dem zentralen Platz des Ortes, um den Winter symbolisch zu verbrennen. Häufig führen auf diesem Platz Sportgruppen oder Schulklassen passende Tanz-, Akrobatik und Theaterstücke auf. In manchen Orten gibt es für die Kinder zum Abschluss eine süße Hefe-Brezel.
Gefeiert und eingeläutet wird bei diesem Brauch der Sieg des Sommers gegenüber dem Winter.
Sommertags-Stecken
sind geschmückte Stäbe aus Holz, an deren Spitze eine süße Hefe-Brezel, mit einem ausgeblasenen Ei steckt. Das Ei muss sich innerhalb der Brezel befinden. Ein vollständiger Stecken hat noch ein Buchsbaumbüschel auf der Spitze. Der untere Teil des Steckens ist mit bunten Papierstreifen geschmückt, die in Schleifen gelegt werden.
In früherer Zeit gehörte noch ein Apfel zu einem vollständigen Stecken. Diese Kombination soll die Fruchtbarkeit des Sommers symbolisieren.
Die verzierten Stäbe werden während des Umzugs in der Hand gehalten und vor sich hergetragen.
Manche Schulen basteln im Unterricht Sommertags-Stecken und bringen sich aktiv in den Sommertagszug ein. Im Internet gibt es hilfreiche Anleitungen und Videos zum selbst basteln. In der manchen traditionellen Bäckereien gibt es auch welche zu kaufen.
Fotos vom Sommertagszug durch die Altstadt Heidelbergs:
Ich habe die Aufstellung in der St. Anna-Gasse fotografisch begleitet. Danach fotografierte ich den Zug in der Hauptstraße, kurz vor dem Uniplatz. Zum Abschluss war ich dann auf dem Marktplatz und fotografierte das Bühnenprogramm und der Verbrennung des Winters: